Beschreibung

Lovis Corinth hatte zunächst an der Akademie in Königsberg studiert, dann in München, wo er sich ebenso wie später in Berlin der Sezession anschloss. In Berlin eröffnete er 1901 eine Malschule und heiratete 1904 seine erste Schülerin, die über zwanzig Jahre jüngere Charlotte Berend. Sie wurde sein wichtigstes Modell. Auch im Gemälde „Sommer“ ist sie dargestellt. Charlotte trägt einen mit Rosen geschmückten Hut, ihr Oberkörper ist lediglich an Armen und Brust von einem feinen Stoff umhüllt und erscheint beinah als Akt. Sie blickt den Betrachter direkt an. Blick und Nacktheit ihres Oberkörpers lassen das Porträt sehr intim erscheinen, wohingegen der reich geschmückte Hut repräsentativ wirkt. Das Gemälde ist einerseits privates Porträt einer geliebten Person und andererseits Sinnbild des in Fülle und Überschwang erscheinenden Sommers. Die Verbindung solcher Gegensätze zeichnet die Kunst Corinths aus. Das Vorbild altniederländischer Porträts etwa eines Frans Hals wird im Gemälde „Sommer“ ebenso ersichtlich wie das der modernen französischen Malerei. Corinth wählte kraftvolle Farben, die er pastos und mit deutlich erkennbarem Pinselstrich auf die Leinwand brachte.

Audio

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Provenienz

1905 - unbekannt  Lovis Corinth

unbekannt - 1958  Alfred Ganz Luzern/Schweiz

1958 - Dezember 1958  Erbengemeinschaft nach Alfred Ganz

seit Dezember 1958  Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck, erworben von der Erbengemeinschaft nach Alfred Ganz, Luzern/Schweiz

Lovis Corinth malte dieses Portrait seiner Frau Charlotte Behrend-Corinth während eines Sommerurlaubs in Braunlage im Harz. Der spätere Eigentümer des Gemäldes war mit der Familie Corinth gut befreundet. Alfred Ganz hinterließ eine große Kunstsammlung, die seine Kinder als Erbgemeinschaft nach seinem Tod verwalteten. Dr. med. E. Ganz, Sprecher der Erbgemeinschaft nach Dr. Alfred Ganz, korespondierte mit dem Museumsdirektor Dr. Fritz Schmalenbach. Der Verkauf kam Anfang Dezember 1958 für 23.000 Sfr zustande.

 

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