Beschreibung

Der 1889 in Lübeck geborene Albert Aereboe entstammte dem Namen nach einer ursprünglich von der dänischen Insel Ærø kommenden Familie. Seine künstlerische Ausbildung erhielt er an der Kunstschule von Willibald Leo von Lütgendorff-Leinburg in Lübeck und an der Akademie in München. 1919/20 erhielt er eine Professur an der Staatlichen Kunstgewerbeschule in Kassel. Dort entstand auch Aereboes eindrucksvolles Selbstbildnis. Möglicherweise ist der im Bild zu sehende Innenraum seine Kassler Wohnstube. Durch das Fenster erblickt man jedoch Aereboes Heimatstadt Lübeck: den nördlichen Domturm, im Hintergrund die Petrikirche und vorne links, wie Aereboe auf der Rückseite des Bildes vermerkte (Abb.), sein Elternhaus. Für diese Ansicht von Lübeck hätte Aereboe aus dem südlichen Domturm blicken müssen. Ein solches Fenster, geschweige denn eine solche Stube existierte in den Türmen des Lübecker Doms jedoch nicht. Aereboe scheint demnach seine aktuelle Lebenssituation als Kunstschullehrer in Kassel und seine Herkunft als Sohn des Lübecker Dompastors bildlich kombiniert zu haben. Selbstbewusst, mit Frack, Stresemannhose und gestärktem weißem Kragen, zeigt er sich in der Tradition repräsentativer Porträts.

Provenienz

1924  Albert Aereboe (1889-1970)

1924-März 1958  Kaspar Kapp, Berlin

seit März 1958  Museen für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck, erworben von Kaspar Kapp, Berlin

Kaspar Kapp war ein Schüler und Freund Aereboes. Das Selbstbildnis hat Kapp von Aereboe selbst erworben. Da es sich demnach seit der Entstehung in Kapps Eigentum befand, ist es als unbedenklich einzustufen.

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