Bildnis der Elisabeth von Bockelberg als kleines Mädchen
Joseph Bernhardt
Beschreibung
Ganz im Sinne der Familien- und Kinderbilder des 19. Jahrhunderts zeigt Joseph Bernhardt das Mädchen Elisabeth von Bockelberg im landschaftlichen Idyll. Das Mädchen ist zwar mit hellem Kleid und kunstvoll geflochtenem Haar herausgeputzt. Für das großformatige Gemälde positionierte Bernhardt sie kompositorisch allerdings in eine Phantasielandschaft. Der Feldblumenstrauß, Symbol der kindlichen Naturverbundenheit und Sammellust, scheint dem Schaf ein gefundenes Fressen und schlägt den Bogen zwischen Zivilisation und Natur. Damit erhält das Gemälde zudem eine narrative, genrehafte Komponente. Bei aller motivischen Zuspitzung verfehlt das Kinderbildnis aber auch beim heutigen Betrachter nicht seine anrührende Wirkung.
Provenienz
1851 - unbekannt Joseph Bernhardt
unbekannt - 1961 Graf Albert zu Lynar, Lübeck
seit April 1961 Museen für Kunst und Kulturgeschichte Lübeck, erworben per Nachlass von Graf Albert zu Lynar, Lübeck
Der 1961 verstorben Graf Albert zu Lynar vermachte drei Gemälde zunächst den Berliner Museen. Jedoch mussten diese aus Platzmangel das Erbe ausschlagen. Daraufhin bot der Nachlasspfleger die Gemälde den Lübecker Museen als Schenkung an. Der Direktor der Museen für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck, Fritz Schmalenbach, entschied, nur das Bildnis der Elisabeth von Bockelberg anzunehmen. Elisabeth Helene Friederike Charlotte Adolfine von Bockelnberg heiratete Graf Hermann Albert von Lynar. Somit handelt es sich um Familienbesitz und wird als unbedenklich eingestuft.