Selbstbildnis
Alfred Mahlau
Beschreibung
Bekannt ist Alfred Mahlau bis heute für seine gebrauchsgrafischen Arbeiten für die Schwartauer Werke und den Marzipanhersteller Niederegger. In seinem Selbstporträt von 1927 zeigt sich Mahlau in einer typischen Malerpose: Er blickt sich im Spiegel an und sucht, sein Äußeres auf die Leinwand zu bringen. Der Blick auf das eigene Spiegelbild dient dem Maler zugleich dazu, sich seiner selbst zu vergewissern und ein Bild seiner Kunst zu gewinnen. Dass er sein Porträt vor einem Spiegel malt, gibt Mahlau im Gemälde zu erkennen. Man sieht den Rahmen des Spiegels und die Doppelung der davor in einer Vase stehenden Pflanze, wohl eines wilden Rettichs. Der Maler hat seine rechte Hand, zwischen deren Fingern der Pinsel steckt, zu einer Röhre geformt, durch die er nun sein Spiegelbild „fokussiert“. In der Linken hält er die Palette und weitere Pinsel. Das Bild verbindet Porträt und Stillleben auf eine schon beinah surrealistische Weise. Zugleich stellt sich Mahlau jedoch auch in die Tradition der Mensch und Natur verbindenden Porträtdarstellung. Die Wahl der Pflanze scheint jedoch für einen ironischen Umgang mit dieser Tradition zu sprechen.