Heimsuchung
Theodor Rehbenitz
Beschreibung
Das Gemälde der Heimsuchung ist eines der wenigen von Rehbenitz in Italien ausgeführten Ölgemälde und zeugt von seiner innigen Vertrautheit mit den Prinzipien nazarenischer Kunst. Das kleine auf Holz gemalte Tafelbild ist als Andachtsbild konzipiert und zeigt mit der Begegnung von Maria und Elisabeth (Lukas 1,39–56) in der Vorhalle von Zacharias’ Haus eine Schlüsselszene der Marienverehrung. Maria, begleitet von dem sich dezent im Hintergrund haltenden Joseph, kommt zu Elisabeth, um von ihrer Schwangerschaft zu berichten. Diese ist selbst mit Johannes dem Täufer schwanger. Die leicht unterwürfige Haltung Elisabeths zeigt an, dass sie in Maria die Mutter des Herrn erkennt. Andächtige Stille und edle Symmetrie betonen den symbolischen Charakter des Geschehens.
Theodor Rehbenitz, Overbecks Schwager aus Holstein, der nach einem Jurastudium zur Malerei wechselte und 1816 in Rom eintraf, blieb zeit seines Lebens Protestant. Dennoch widmete er sich mit großer Hingabe dem Sujet aus dem Marienleben, das er ganz im Stile der alten italienischen Malerei gestaltete. Das Gemälde ist Frucht dieser Bemühungen, die christliche Bildsprache romantisch zu erneuern.