Tobias vom Engel geführt

Theodor Rehbenitz

Tobias vom Engel geführt
Tobias vom Engel geführt
1845
Öl auf Leinwand
96 x 107,1
Vermächtnis des Senators Theodor Overbeck 1880, nach dem Tod seiner Frau Charlotte 1914 ans Museum am Dom
derzeit nicht ausgestellt

Beschreibung

„Tobias und der Engel“ war im Kreis der Nazarener ein beliebtes Bildmotiv, und Theodor Rehbenitz hat davon in mehreren Fassungen eine gültige bildliche Formulierung geliefert. Tobias im Pilgerhabit mit Reisehut und Mantel trägt den Wanderstab auf der Schulter, an dem der naturgetreu wiedergegebene Körper eines Hechtes hängt. Der schöne, fast weiblich wirkende Engel weist ihm mit sicherer Hand den Weg. Die Attraktivität des Themas lag einerseits in der Verbildlichung eines Stoffes aus dem apokryphen Buch Tobias, der schon in der Florentiner Frührenaissance, etwa von Verrocchio und Francesco Botticini, dargestellt worden war, andererseits in der über den religiösen Bezug hinausgehenden sentimentalen Thematik des persönlichen Schutzengels.
Die Geschichte von Tobias ist eine weisheitliche, dem Alten Testament zugehörige Erzählung, die nicht in der Lutherbibel enthalten ist. Tobias ist ein Knabe, der mit Hilfe des Erzengels verschiedene Gefahren übersteht und einen Fisch fängt, mit dessen Herz und Leber er seine zukünftige Frau Sara von einem Dämon befreit und mit dessen Galle er die Blindheit seines alten Vaters Tobit heilt. Die Figur des Tobias wurde als Patron der Pilger, Reisenden und Augenkranken verehrt.

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