Segelboot Jutta HYS
Xaver Fuhr
Beschreibung
Der Autodidakt Xaver Fuhr erhielt seine erste Förderung Anfang der 1920er Jahre vom Direktor der Mannheimer Kunsthalle Gustav Friedrich Hartlaub, der 1925 mit seiner Ausstellung „Neue Sachlichkeit“ den Begriff prägte, unter dem sich auch Fuhrs Arbeiten einreihen lassen. So ist auch das Gemälde „Segelboot Jutta HYS“ statt mit expressivem Pinselduktus in klarer, sachlicher Linienführung gemalt: Die Vertikalen der Masten und die leicht diagonal verlaufenden Wanten und Fallen beherrschen den Bildaufbau. Gegenläufige Diagonalen der Bordwand und des Steges führen in die Bildtiefe auf die waagerechte Horizontlinie zu. Farben setzte Fuhr sehr zurückhaltend ein. Das Rot und Ocker von Bordwand und Beiboot sind gegen das Blau des Meeres gesetzt. Die teils kaum deckende Farbe fügt der strengen Linearität einen malerischen Aspekt hinzu. Die beiden Figuren am Bug sind lediglich durch eine einfache Konturlinie erschlossen – die rechte ist gar transparent und lässt Meer und Horizont durchscheinen.
Fuhr verbrachte im Rahmen der Ausstellung „Zehn junge deutsche Maler“ einige Wochen in Lübeck und malte u. a. im Travemünder Jachthafen, wo wohl auch das Gemälde des Schoners „Jutta“ entstand. Die auf dem Rettungsring zu sehenden Buchstaben HYS stehen für Hanseatische Yachtschule, eine 1925 in Neustadt in Holstein gegründete Segelschule.