Lübeck. Alte Häuser

Lyonel Feininger

Lübeck. Alte Häuser
Lübeck. Alte Häuser
1931
Öl auf Leinwand
100,5 x 80,5
Leihgabe aus Privatbesitz, 1986 von den Söhnen Feiningers erworben
Aktuell für die Ausstellung "Galka Scheyer und die Blaue Vier - Feininger, Jawlensky, Kandinsky, Klee" an das Städtische Museum Braunschweig ausgeliehen.

Beschreibung

In einer für sein Werk typischen Komposition aus Linien und Flächen sowie den prismatisch gebrochenen Farben malte Lyonel Feininger hier den Blick in die Lübecker Schmiedestraße als modernes Bild von erhabener Wirkung. Der Lübecker Straßenzug wird durch Feiningers Kunst zum Sinn- und Erinnerungsbild einer alten norddeutschen Stadt schlechthin. Fasziniert von den Orten deutscher Backsteinarchitektur hatte Lyonel Feininger im Spätsommer 1921 gemeinsam mit seiner Frau Julia Hildesheim, Lüneburg und Lübeck besucht. In Lübeck blieben sie lediglich drei Tage. Die dort gewonnen Eindrücke schlugen sich dennoch nachhaltig im Werk des deutsch-amerikanischen Malers nieder. Zehn Jahre später malte er dieses Lübecker Straßenbild und beschrieb seiner Frau das Werden des Gemäldes, das er „Lübeck: ‚Alte Häuser‘“ betitelte und „das sehr farbig und fantastisch wird, ein Inbegriff alter norddeutscher Backsteingiebel und Klamotten.“ Das Gemälde entstand, während Feininger in Halle seine Serie dortiger Stadtansichten zu Ende führte. Als „Extratour“, wie Feininger seiner Frau schrieb, griff er wohl auf eine zehn Jahre alte „Naturnotiz“ zurück, als er das Lübeck-Gemälde außerhalb seines Halle-Auftrags malte. Die „Naturnotiz“ zum Gemälde, also eine vor Ort in Lübeck entstandene Skizze, ließ sich bisher nicht nachweisen.

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Vergleich

Lübeck, Schmiedestraße, Blick nach Westen auf die Nummern 3, 5 und 7, Fotografie nach 1933

Feiningers Ansicht findet man im heutigen Stadtbild nicht wieder. Erst durch die Fotografie der Schmiedestraße vor ihrer Zerstörung 1942 ließ sich nachweisen, dass Feininger diesen Blick vom Klingenberg in seinem Gemälde darstellte.

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