Gesangsstunde

Gotthardt Kuehl

Gesangsstunde
Gesangsstunde
1886
Öl auf Leinwand
87,6 x 61,2
Leihgabe des Vereins der Freunde der Museen, 2010 im Kunsthandel erworben
Drägerhaus, Treppenaufgang zum 1. OG

Beschreibung

Das Gemälde zeigt die Probe eines Knabenchors. Ein Organist begleitet an einer kleinen Orgel sieben Gesangsschüler, die im kirchlichen Ornat wohl die Musikstücke für einen Gottesdienst vorbereiten. Den Erinnerungen der Vorbesitzer nach soll der Vater des Künstlers, Simon Heinrich Kuehl, dargestellt sein, wie er als Organist an der St.-Lorenz-Kirche mit seinen Chorschülern probt. Die Kleidung der Chorknaben, vor allem deren Kopfbedeckung, ließen zunächst Zweifel an der Darstellung einer protestantischen Chorprobe aufkommen, spricht das leuchtende Rot doch eher für eine katholische Kirche, demnach eine Szene aus München oder Dresden, wo Kuehl tätig war. Die Lebenserinnerungen von Hermann Bousset, Sohn des Pastors von St. Lorenz, lieferten jedoch den Beleg für diese Überlieferung. Denn Bousset erinnert sich darin, wie Kuehl rote Gewänder erfand, um Farb- und Lichteffekte zu gewinnen: „Gotthardt Kühl kam aus Paris, und darum brauchte er Lichter, helle, leuchtende.“
Das Gemälde erscheint in seiner Gestaltung ganz aus dem Leben gegriffen und spontan vor dem Motiv gemalt, allerdings unterliegt es einer wohl durchdachten Komposition, zu der auch solche Detailerfindungen zählen. Die farbmächtige Bildwirkung war dem Künstler an dieser Stelle wichtiger als die getreue Wiedergabe eines Lübecker Interieurs.

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