Singender Mann
Gotthardt Kuehl
Provenienz
um 1910 - unbekannt Gotthardt Kuehl
unbekannt - Dezember 1924 unbekannt
20. Dezember 1924 - 18. Mai 1929 Galerie D. Heinemann, Inh. Theobald Heinemann, München
18. Mai 1929 - Mai 1938 Galerie D. Heinemann, Inh. Franziska und Fritz Heinemann, München, erworben durch Erbgang nach Tod des Mannes bzw. Vaters Theobald Heinemann
Mai 1938 - Juni 1941 Galerie Zinckgraf, Inh. Friedrich H. Zinckgraf, erworben durch "Arisierung" der Galerie Heinemann
seit Juni 1941 Museen für Kunst und Kulturgeschichte Lübeck, angekauft von der Kunsthandlung Galerie Zinckgraf, für 850,-RM
Die Galerie Heinemann wurde 1872 von Theobald Heinemann gegründet. Nach dessen Tod übernahmen dessen Witwe Franziska und ihr gemeinsamer Sohn Fritz die Kunsthandlung in München. Die heutigen Nachfahren der Heinemanns fanden die alten Geschäftsunterlagen und übergaben diese dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. In einem Projekt wurden die Unterlagen digitalisiert und der Öffentlichkeit in der Datenbank "Galerie Heinemann online" zur Verfügung gestellt (www.heinemann.gnm.de). So konnte der Einkauf des Gemäldes 1924 ermittelt werden. Der leitende Mitarbeiter Friedrich Heinrich Zinkgraf übernahm 1938 die Anteile von Franziska und Fritz Heinemann an der Firma, nachdem beide vor der Verfolgung durch Nationalsozialisten fliehen mussten. Somit wurde das Gemälde den rechtmäßigen Eigentümern NS-verfolgungsbedingt entzogen. In den 1950er Jahren stellte Fritz Heinemann mit seinem Bruder Paul, der früher nicht in der Kunsthandlung tätig war, einen Wiedergutmachungsantrag bei der Oberfinanzdirektion München, um für den Verlust der Kunsthandlung entschädigt zu werden. Eine Entschädigung fand durch einen Ausgleich mit Friedrich Zinckgraf statt. Zurzeit muss geprüft werden, inwiefern die Entschädigung auch das Gemälde "Der singende Mann" umfasste.