Landschaft mit den Albaner Bergen (Nemisee)

Johann Martin von Rohden

Landschaft mit den Albaner Bergen (Nemisee)
Landschaft mit den Albaner Bergen (Nemisee)
1818
Öl auf Leinwand
74 x 104
Dauerleihgabe aus norddeutscher Privatsammlung
Zurzeit nicht ausgestellt

Beschreibung

Die Ansicht des südlich von Rom in den Albaner Bergen gelegenen „Lago di Nemi“ verkörpert für Rohden eine Art Lebensthema. Von einer Lichtung am nordöstlichen Ufer geht der Blick über den ehemaligen Vulkankrater in die Ebene der römischen Campagna bis zum Tyrrhenischen Meer; links ragt das Castello Ruspoli, die Burg von Nemi, hervor, während rechts auf einem hohen Felsen Genzano liegt. Die gefällige, malerisch ausgefeilte Landschaftsvedute hat Rohden um Elemente bereichert, die der Bedeutung des Ortes Rechnung tragen. Im antiken Mythos galt der Nemisee als Heimstatt der Jagdgöttin Diana, weshalb er wegen seiner stillen Wasseroberfläche den Beinamen „Spiegel der Diana“ trägt. So gerät Rohdens Komposition, die sich im Aufbau der Landschaftsgründe an den klassischen Landschaften seiner Kollegen Joseph Anton Koch und Johann Christian Reinhart orientiert, zu einer Reflexion über den antiken Mythos und das Dasein im Christentum: Von links  nähert sich ein Pilger, offensichtlich von der Burg kommend, dem Quellhaus, vor dem sinnend ein alter bärtiger Eremit sitzt, während rechts von der Quelle ein Fischer (?) ins Tal hinabsteigt. Ihr einfaches Tun, ihr Kommen, Bleiben und Gehen symbolisiert den Kreislauf des Lebens, den Topos von Werden und Vergehen, der bereits im antiken Denken verankert war, aber auch von Sterben und Tod.

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Vergleich


Noch heute lässt sich die ungefähre Stelle finden, von der Rohden auf den See blickte. So gewinnt man auch einen Eindruck, was er tatsächlich gesehen hat, was er anpasste und was er dazuerfand.

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