Küstenlandschaft im Morgenlicht
Caspar David Friedrich
Beschreibung
Die um 1817 entstandene Darstellung einer Meeresküste mit Fischern in der Morgendämmerung wird von einem starken Hell-Dunkel-Kontrast beherrscht. Während am sumpfigen Ufer noch die Dunkelheit der Nacht vorherrscht, leuchtet der Himmel mit seinen Reflexen auf dem Wasser bereits in dramatischen Farben. Es handelt sich um eine Szene an der Ostseeküste, deren Licht und Atmosphäre dem Künstler seit seiner Kindheit vertraut war. Friedrich kehrte in seine Heimat immer wieder zurück, auch nachdem er sich 1798 in Dresden niedergelassen hatte. Im Sommer 1815 zeichnete er vor allem Gegenstände, die mit dem Leben der Fischer in Beziehung stehen: Ihre Boote und Arbeitsgeräte wie Netze, Reusen und Anker, sogar die Netzgabeln, einfache Stangen zum Aufhängen der Netze, studierte er. Aus dem Skizzenbuch stammende Motive sind das lange, zum Trocknen aufgehängte Netz am rechten Bildrand, die Korbreuse in der Mitte und der im Vordergrund links fast unkenntliche Bootsanker. Die Landschaften in seinen Gemälden setzte er aus Versatzstücken mit unterschiedlichen topografischen Bezügen zusammen. „Nicht die treue Darstellung von Luft, Wasser, Felsen und Bäumen“, stellte der Maler fest, „ist die Aufgabe des Bildners, sondern seine Seele, seine Empfindung soll sich darin spiegeln.
Audio
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Provenienz
1816/18-unbekannt Caspar David Friedrich
unbekannt - 23. April 1834 vermutlich Gottfried Winkler
unbekannt - 10./12. Mai 1950 Stuttgarter Kunstkabinett, Inh. Roman Norbert Ketterer, Stuttgart
seit 12. Mai 1950 Museen für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck, angekauft auf der 8. Auktion, Stuttgarter Kunstkabinett
Das Gemälde ist etwa 1815 bis 1817 entstanden. Es soll sich bis 1834 in der Sammlung von Gottfried Winkler, einem Leipziger Kaufmann, befunden haben. Ob es sich tatsächlich um das Lot 404 der Auktion des Nachlasses Winklers in Leipzig am 23. April 1834 handelt, konnte nicht bewiesen werden. 1950 trat das Gemälde wieder in Erscheinung. Bis dahin galt es als verschollen. Versteigert wurde das Gemälde vom Stuttgarter Kunstkabinett. Es ist unbekannt, wo sich das Gemälde im fraglichen Zeitraum 1933 bis 1945 befand. Da jedoch kein Verdacht auszumachen war, wird das Gemälde als nicht zweifelsfrei unbedenklich eingestuft.