Beschreibung

Das Thema „Architektur in der Landschaft“ nimmt neben dem Stillleben einen großen Raum im Werk von Alexander Kanoldt ein. Auf seinen Reisen nach Klausen in Südtirol ließ er sich von den Häusern und Kirchen inmitten der Gebirgslandschaft zu einer Reihe von Bildern inspirieren. Kanoldt reduzierte die Landschaft auf wesentliche Strukturmerkmale. Für die Klosterkapelle, die hoch oben auf dem Berg thront, fand er klare Linien. Der Berg dagegen ist in grobe Flächen gegliedert, die sich wie Schiefergestein übereinander schieben. Schwarze Konturlinien begrenzen die einzelnen Formen, und die großflächig aufgetragenen Farben sind von expressiver Ausdruckskraft. Infolge der Darstellung aus starker Untersicht erscheint die Kapelle in weite Ferne gerückt. Der Blick des Betrachters muss den beschwerlichen Weg über den zerklüfteten Felsen hinauf bis zur Klosterkappelle nehmen. Die exponierte Stellung auf dem Gipfel und die hellen Farben vor dem dunkelblauen Himmel verleihen der Kapelle etwas Feierliches.

Provenienz

1911 - mindestens 1912  Alexander Kanoldt

unbekannt - unbekannt  Theodor Heller, Inh. Theodor Heller, München

spätestens 1980 -1980  Carl Georg Heise, Hamburg, wahrscheinlich angekauft von Kunsthandlung Theodor Heller, München

seit 1980  Museen für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck, angekauft aus dem Nachlass von Carl Georg Heise, Hamburg

Über die Herkunft des Gemäldes ist außer dem letzten Eigentümer nichts bekannt. Da es jedoch keine Hinweise auf NS-verfolgungsbedingten Entzug gibt, wird es als nicht zweifelsfrei unbedenklich eingestuft.

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