Herbstlicher Park in Weimar
Karl Buchholz
Beschreibung
Der Naturausschnitt, den Buchholz für sein Gemälde „Herbstlicher Park in Weimar“ gewählt hat, gleicht einem Blick in die freie, ungezähmte Natur. Tatsächlich handelt es sich bei dem erfassten Ausschnitt um eine in der Topografie des Weimarer Ilmparks bedeutende Stelle. Denn von hier führt der Weg aus der Niederung der Ilm zum „Römischen Haus“, das als Refugium für Herzog Carl August von Sachsen-Weimar bestimmt war und unter der Leitung Goethes ausgeführt wurde. Neben dem Treppenaufgang befand sich bereits seit 1782 ein in den Felsen gehauenes Epigramm des Dichters, in dem die Bewohnerinnen der Felsen und Bäume, die Nymphen, angerufen werden. Verknüpfte Goethe die Erfahrung der Natur mit der antiken Mythologie, lässt Buchholz den Gedanken der Lebenswanderung anklingen und die herbstliche Natur zur Metapher für die Vergänglichkeit der Zeit werden.