Die Überfahrt am Schreckenstein (kleine Fassung)

Ludwig Richter

Die Überfahrt am Schreckenstein (kleine Fassung)
Die Überfahrt am Schreckenstein (kleine Fassung)
1840
Öl auf Leinwand
36,7 x 48,4
Dauerleihgabe der C. D. Stiftung, Lübeck
Drägerhaus, Flügel, 1. OG, Raum 3

Beschreibung

Aus seinen Skizzen von der Elbe um die Burg Schreckenstein (heute Střekov) komponierte Richter frei eine stimmungsvolle Landschaft im goldenen Licht, in der Verweise sowohl auf die Natur- als auch auf die Menschheitsgeschichte anklingen. In die Mitte der Komposition setzte er einen mit acht Personen besetzten Kahn – acht Repräsentanten der verschiedenen Lebensalter. So ist die im Bild von rechts nach links verlaufende Überfahrt auch als Sinnbild des menschlichen Lebens zu deuten. Doch malte Richter kein Ufer, kein klares Ziel, auf das der Kahn zusteuert. Vielmehr treibt dieser ziellos auf dem Strom dahin. Greifbar werden die Lebensphasen in den durch die Reisenden verkörperten Rollen. In der poetischen Figur des Harfenisten scheinen ihre Gedanken und Sehnsüchte zusammengeführt zu sein: vom verträumt einen Zweig ins Wasser haltenden Kind, über den melancholisch zu Boden schauenden jungen Mann, den zur Burg hinaufblickenden Wanderer, das im Liebesglück eng beieinandersitzende Brautpaar und dem jungen Mädchen, das dieses neugierig anschaut, bis zum alten Schiffer, der den Kahn in Bewegung hält. In der Verbindung von Landschaftsgemälde, Historie und poetischem Stimmungsbild führt Richters „Überfahrt am Schreckenstein“ die unterschiedlichen Kunstideale der Romantik, wie wir sie in den Werken Caspar David Friedrichs und Friedrich Overbecks sehen, zusammen.

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