Franz Radziwill
1895 in Strohausen
1983 in Dangast
Biografie
In Strohausen bei Rodenkirchen an der Unterweser geboren und in Bremen aufgewachsen, hatte Radziwill schon von früh an mit den späteren Motiven seiner Malerei – Wasser, Schifffahrt und Hafenleben – vor Augen. Zunächst absolvierte er eine Lehre als Maurer. Während des anschließenden Architekturstudiums zwischen 1913 und 1915 erhielt er ersten Zeichenunterricht. Während des Ersten Weltkriegs war Radziwill als Sanitäter eingesetzt, anschließend ließ er sich als Künstler in Bremen nieder. Er lernte Karl Schmidt-Rottluff kennen und über diesen das Nordseebad Dangst, wo sich Radziwill 1922 niederließ. Ein Stipendium ermöglichte ihm 1927/28 einen Studienaufenthalt in Dresden, wo er Otto Dix kennenlernte und sich mit dem Werk der Romantiker Caspar David Friedrich und Carl Gustav Carus auseinandersetzte. Unter diesen Einflüssen entwickelte Radziwill seinen als Magischen Realismus bezeichneten Malstil. 1933 schloss er sich begeistert dem Nationalsozialismus an, trat der NSDAP bei und erhielt eine Professur an der Düsseldorfer Akademie. Sein Werk wurde ab 1935 jedoch von den Nazis diffamiert, was ihn jedoch nicht von weiterem politischem Engagement abhielt. Nach dem Krieg war Radziwill auch künstlerisch wieder erfolgreich und erhielt verschiedene Ehrungen. 1983 starb er in Wilhelmshaven.